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Initiative Stolpersteine Bergen-Enkheim Frankfurt am Main
JULIUS STRAUSS wurde als Sohn des Metzgermeisters Meier Strauß und dessen Ehefrau Bettchen 1882 in Groß-Karben geboren. Er lebte seit 1908 in Bergen und war dort jahrelang Vorsitzender der Synagoge und der Stiftung zur Unterhaltung des Alten Friedhofs. Der Tuchwarenkaufmann hatte in dem Haus Nr. 19, das ehemals die Nr. 140 trug, ein Herren- bekleidungsgeschäft. 1908 heiratete er Tilla Toni Ehrmann, die 1883 geborene Tochter des Metzgermeisters Hermann Ehrmann und dessen Ehefrau Fanny aus der Steingasse 20, der heutigen Röhrborngasse. Im Ersten Weltkrieg verlor Julius Strauß ein Auge. Er wurde 1916 mit dem
Eisernen Kreuz I. Klasse wegen Tapferkeit ausgezeichnet, weil er Kameraden aus seiner Kompanie das Leben gerettet hatte. 1934 wurde er gezwungen, sein Geschäft aufzulösen, und zog im gleichen Jahr in die Gegend des Frankfurter Zoos und 1936 nach Offenburg in Baden. Das Ehepaar Strauß hatte zwei Töchter, Ruth Juliana, verheiratete Haberer, und Martha Frederike, verheiratete Levi, die nach Durban in Südafrika flüchten konnten. Julius Strauß lebte in Offenburg in der Hildastraße 47a mit seiner Frau im Haushalt seiner Tochter Ruth Juliana und deren Mann. Er wurde im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion, der Deportation von über 5.000 Juden aus Baden und der Südpfalz, am 21. und 22. Oktober 1940 in das südfranzösische Internierungslager Gurs verschleppt. Seine Ehefrau und die Tochter Ruth Juliana wie auch deren Ehemann konnten gerettet werden. Julius Strauß selbst wurde in das Lager Drancy und von dort am 4. März 7943 in das Vernichtungslager Majdanek verschleppt und dort ermordet. Auch an seinem letzten Wohnsitz in der Hildastraße 47a in Offenburg erinnert ein Stolperstein an ihn. > Zurück zum Rundgang